WGT 2011 – Gezielte Provokation eines unpolitischen Treffens?

Nachdem 2009 eine schwarze Sonne auf der Obsorge-Karte für hohe Wellen der Empörung sorgte, stand auch das WGT 2010 unter einer zweifelhaften Symbolik. Am 19. Februar erhielt ich von Katrin G. eine Nachricht, in der sie von der Verwendung fragwürdiger Zitate auf der aktuellen Homepage des Wave-Gotik-Treffen 2011 spricht. Schon wieder? In der darauf folgenden Woche habe ich mich nach einem Schriftwechsel mit Katrin und dem Gespräch mit einigen Vertrauten damit begonnen, für einen Artikel zu recherchieren. Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für eine Veröffentlichung, gerade weil ich bereits durch meinen Artikel Umstrittene Riefenstahl-Ästhetik auf der WGT Karte 2010? bereits Partei ergriffen habe, wohlweislich, das ich mich auch dieses mal einer angeregten Diskussion stellen muss.

Steht das WGT unter einem politischen Stern? Ist das nur ein Spiel mit der Provokation?  Ist die Verwendung zweifelhafter Symbole und Zitate immer schon ein Teil der Szene gewesen? Sorgen die Steine die wir in Wasser schmeißen letztendlich sogar dafür das es in Zukunft kein WGT mehr geben wird?

Doch zunächst die Fakten. Auf der offiziellen Internetseite des WGT erscheinen unter der Rubrik „Treffen Weltboten“ seit Januar 2011 regelmäßige Ankündigungen über die Zusagen von Bands, vor denen jeweils in eckigen Klammern einige Worte zu lesen sind, die von unten nach oben gelesen den Beginn eines Zitats von Ernest Renan bilden:

Vernunft und Wissenschaft sind Erzeugnisse der Menschheit, aber die Vernunft unmittelbar dem Volke beizulegen und sie inmitten dieses Volkes zu realisieren – das ist eine Chimäre. Es gehört nicht zum Wesen der Vernunft, dass sie von aller Welt verstanden wird. Wenn eine solche Einweihung Platz greifen sollte, so wäre sie auf alle Fälle doch nicht durch eine Form der niederen Demokratie möglich, die dahin zu führen scheint, dass jede feinere Kultur und jede höhere Ordnung ausgelöscht werden. Der Grundsatz, dass die Gesellschaft allein für das Wohlergehen und die Freiheit der Individuen besteht, die sie bilden, stimmt auch nicht mit dem Vorhaben der Natur überein, wonach allein die Art in Betracht gezogen und das Individuum geopfert wird.

Wer war Ernest Renan? Der französische Schriftsteller, der von 1823 bis 1892 in Frankreich lebte und wirkte war neben seiner Tätigkeit als Gelehrter der Académie francaise auch Historiker, Archäloge, Religionswissenschaftler und Orientalist 1 und machte vor allem durch provokante und unterschwellig rassistische Veröffentlichungen auf sich aufmerksam. „Auch in den Schriften Ernest Renans geht das Gespenst der „Rasse“ um. Obwohl persönlich kein Antisemit und Rassist, sind seine Schriften geradezu heimgesucht vom Begriff der Rasse. Er spricht von ihr, wenn er von dem genie der Nationen und Individuen spricht; er nimmt auf sie Bezug, um die Ungleichheit der Zivilisationen zu erklären. Einige der größten Rassisten haben deshalb Renan zusammen mit Gobineau als einen ihrer Gründerväter reklamieren können.2

Doch nicht die grenzwertige Aussage seiner Texte macht die Sache provokativ, sondern vielmehr der Inhalt des von ihm verwendeten Zitats im Zusammenhang mit einer Veranstaltung wie dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Im Prinzip stellt Renan die Demokratie in Frage und bezweifelt die Fähigkeit des Volkes, eine solche aufrecht erhalten oder auf den Weg zu bringen. Es erscheint mir angesichts der Entwicklungen in Ägypten, Libyen und Tunesien wie ein Hohn auf die Staatsform, in der das Volk durch freie Wahlen seine Regierung bestimmt. Auch wenn der Inhalt eines solchen Zitats diskutabel erscheint, sind Bandankündigungen ein fragwürdiger Weg damit zu beginnen.

Cornelius Brach, Pressesprecher des WGT, sagt in einem Interview mit einer Leipziger Zeitung über umstrittene Bands: „Brach macht sich auch keine Sorgen um die beiden Auftritte der italienischen Klangkünstler von ‚Kirlian Camera‘ und den Apocalyptic Folkern von ‚Sol Invictus‘ (..) In diesem Sektor gibt es Bands, die weitaus problematischer sind und wir gucken genau darauf, dass keine politschen Aussagen vermittelt werden, in welcher Richtung auch immer.3 Offenbar gilt das nicht für das Treffen selbst, denn hier sorgt man 2011 wieder für eine Provokation auf dem Rücken einer politischen Botschaft.  In einem Interview aus dem Jahre 2010 mit der Seite pentanox.eu antwortet man: „Klare Ansage von uns ist: Wir wollen keine Politik beim WGT, in welcher Richtung auch immer.

Wieder einmal bleibt fraglich, was man den tatsächlich mit einem solchen Zitat erreichen möchte. Die Argumentation zur Verwendung der schwarzen Sonne auf der Obsorge-Karte aus dem Jahre 2009 kann jedenfalls nicht mehr greifen: „Eine Diskussion über die Verwendung des Symbols ist ja nachvollziehbar. Sie ist aber derart unsachlich ausgeartet, daß wir uns daran nicht mehr weiter beteiligen wollten. Für uns handelte es sich lediglich um ein künstlerisches Gestaltungselement und damit ohne politische Aussage.4

Katrin, die mir die Nachricht schickte, schreibt in ihrer E-Mail: „Sicher keiner der Künstler, der im Kontext diesen Textes für das WGT bestätigt wird, ist danach gefragt worden, ob ihm das recht ist. Und es geht eben nicht um einen abstrakten Text, der einen unmittelbaren Zusammenhang zum WGT hat, sondern um einen politisch-philosophischen Text, der die Demokratie als Gesellschaftsform in Frage stellt und von einer höheren Ordnung ausgeht. Wenn die Veranstalter des WGT meinen, sich in dieser Form politisch äußern zu müssen, dann sollen sie dies in einem Rahmen tun, der das WGT an sich nicht fragwürdig erscheinen lässt. Und dass sie dies nach den Dingen, die sie ja schon öfter in Diskussionen gebracht haben, nicht tun, deutet für mich mehr als nur darauf hin, dass das ganz bewusst so platziert wird und sicher nicht nur ich werde das als Provokation empfinden…

Gezielte Provokation?

2009 sorgte die Verwendung der schwarzen Sonne für Entrüstung, der sich selbst einige Künstler in Form eines offenen Briefes an den Veranstalter Luft machten – im offiziellen Forum des WGT wurden ganze Diskussion dazu einfach gelöscht 5. In einem Antwortschreiben von Sven Borges und Mike Schorler versucht man zu relativieren und behauptet abermals: „…denn keiner von uns Kulturschaffenden hat in irgendeiner Weise das Ansinnen, mit der Veranstaltung WGT politische Ziele zu verfolgen.6

2010 glänzt der Veranstalter dann wieder durch Schweigen, keine Aussage über die Gestaltung des Karte oder die Verkaufsstände des VAWS. In der der angeregten Diskussion innerhalb der schwarzen Szene in den Foren des WGT oder auch hier bei Spontis ist immer wieder zu entnehmen, das sich Szeneanhänger in zwei Lager aufteilen. Die, die das Spiel mit dem Feuer als Provokation empfinden und in die, die Provokation als Teil der schwarzen Szene selbst betrachten.

Man möchte annehmen, das der Veranstalter auch 2011 wieder versucht, durch Provokation den Grad der Aufmerksamkeit zu erhöhen. Um dem Veranstalter die Möglichkeit zu geben etwas zu den Schlussfolgerungen zu sagen, habe ich am 21.02.2011 in einer E-Mail an die Betreiber der Internetseite, die Treffen & Festspielgesellschaft für Mitteldeutschland mbH um eine Stellungnahme gebeten, die bis zum heutigen Zeitpunkt unbeantwortet blieb, stattdessen wurde das Zitat an folgenden Tagen unbeeindruckt fortgeführt.

Das verwenden von Zitaten vor den Bandankündigungen hat darüber hinaus Tradition: 2008 beschäftigte man sich mit dem Granatapfel der griechischen Mythologie, bevor man sich entschloss die Indexierung durch Archiv-Dienste zu unterbinden. Es scheint sich um ein Spiel zu handeln, in dem man unbedacht Zitate wählt, während sich der Veranstalter zurücklehnt und zuschaut. Die Einarbeitung ist subtil und unauffällig, vielen der Besucher fällt es gar nicht erst auf, das sich überhaupt ein Zitat dahinter verbirgt. Aber nach 2009 und auch 2010 schauen viele Szene-Mitglieder und Besucher genauer hin.

Das Verhalten der Veranstalter legt den Schluss nahe, die Provokation ist Teil einer gezielten Kampagne, das Treffen populärer zu machen. Doch auch die Rückbesinnung auf eine kontroverse Grundhaltung des Szene gerade zu Beginn des WGT liegt nahe. Es drängt sich die Frage auf, ob das tatsächlich ein legitimer Weg ist, Diskussionen anzuregen und wohl möglich Reaktionen von Stadt oder Politik zu provozieren.

Reaktionen der schwarzen Szene

Es erschien logisch, das nicht nur Katrin der Text aufgefallen war und auch andere das Thema aufgreifen würden, ein entsprechender Beitrag im Forum des WGT ließ nicht lange auf sich warten. Unter dem Thread „Wahl des diesjährigen Motivspruchs – musste das denn sein?“ stieß User Solitaire ein mehrseitige Diskussion los, in der auf oben beschriebene Lager stieß: „Du gehörst doch zu denen, die das WGT ohnehin boykottieren, also mußt Du Dir über irgendwelche Motivsprüche wohl kaum den Kopf zerbrechen.“ (User melitta_dilemma) war da zu lesen, aber dennoch scheint die Zahl derer, die sich provoziert fühlen, größer: „Ich frage mich immer mal wieder, ganz unabhängig von Bedeutung und Sinn dieser Geschichten, ob es im Sinn der Organisatoren liegt, die Besucher so lange zu reizen und zu testen, bis sie ihr Festival zu Grunde gerichtet haben.“ (User Melly) Sind es die Kritiker die ein Festival zu Grunde richten können, oder sind es die, die schweigsam daneben stehen?

Auf Facebook erschien die Seite Für ein schwarzes WGT (Gegen unerwünschte politische Einflüsse), die in Bild und Wort nochmal anschaulich zusammenfasst, was in den letzten 3 Jahren passierte. In einem Appell heißt es: „Wir wollen ein Festival der Zusammenkunft, ungetrübt durch etwaige Verwendung von Symbolen fremdenfeindlicher Gruppierungen oder antisemitischer Schriftsteller. Dabei ist uns gleich, welcher politischen Strömung diese entstammen. Es ist nicht der geeignete Ort und sie gehören dort nicht hin.

Anders als bei den letzten Malen hat der Veranstalter Gelegenheit VOR dem Treffen Stellung zu beziehen, zu antworten oder zu reagieren. Fraglich bleibt ob er davon Gebrauch machen wird oder ob sich die Geschäftsführer Görnert, Borges und Schorler weiterhin in Schweigen üben. In meiner Intention liegt es sicher nicht, das Treffen in irgendeiner Art und Weise zu boykottieren, im Gegenteil. Das Wave-Gotik-Treffen ist einige einzigartige Veranstaltung die die meisten von uns wenigstens ein paar Tage zusammenführt. Provokation ist immer schon ein Bestandteil der Szene gewesen, genau wie das Hinterfragen gegebener Sachverhalten.

Wer in der Demokratie schläft, erwacht in der Diktatur.7 Mit einem Zitat von Hermann Glaser möchte ich diese Artikel beenden und bin neugierig, welche Meinung ihr euch gebildet habt. Findet ihr die Verwendung eines solches Zitats unproblematisch? Ist das WGT ein unpolitisches Treffen? Sollte der Veranstalter Stellung beziehen? Gehört Provokation einfach dazu?

Einzelnachweise

  1. Artikel bei Wikipedia: Ernest Renan, abgerufen am 29.02.2011 – http://de.wikipedia.org/wiki/Ernest_Renan []
  2. Schäbler, Birgit: Religion, Rasse und Wissenschaft. Ernest Renan im Disput mit Jamal al-Din al-Afghani. In: Themenportal Europäische Geschichte (2007),  URL: http://www.europa.clio-online.de/2007/Article=274 []
  3. Interview mit WGT Pressesprecher Cornelius Brach in der Leipziger Internet Zeitung vom 15.04.2010 von Daniel Thalheim – http://www.l-iz.de/Kultur/Musik/2010/04/Festivals-2010-Wave-Gotik-Treffen-Cornelius-Brach-im-Interview.html []
  4. Interview mit der Seite pentanox.de zum WGT 2010[]
  5. Stefan Kubon – Vom Mythos des unpolitischen in der Gothic-Szene – 26.06.2010 unter der Rubrik „Rechtsextremisten und Braune Waren“ ehemals auf reddok.de[]
  6. Offener Brief der Band ASP an die Veranstalter des WGT, die Treffen & Festspielgesellschaft für Mitteldeutschland mbH – http://www.thetalesofasp.com/de/wgtstatement.html []
  7. Amadeu Antonio Stiftung – Initiativen für Zivilgesellschaft und demokratische Kultur, Artikel „Was tun bei rechtsextremen Sprüchen im Klassenzimmer“, abgerufen am 28.02.2011 – http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/projektfoerderung/gefoerderte-projekte/demokratische-arbeit/rechte-parolen/[]
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orphi
orphi(@orphi)
Editor
Vor 13 Jahre

Ich bekomme den Zusammenhang zwischen Provokation (in klassischem Sinn der Szene) und dem Zitat nicht hin. Wen sollten die Organisatoren mit diesen Zeilen denn provozieren wollen? Wenn überhaupt, dann doch die Besucher des Festivals, die sich einmal mehr überlegen, ob sie wirklich Lust haben, die Veranstalter durch ihre Teilnahme zu unterstützen. Andere Leute können sich wohl kaum provoziert fühlen, da sie das Zitat vermutlich noch nicht einmal ansatzweise mitbekommen – die Diskussionen schon gar nicht. Besucher zu vergraulen, ist nicht unbedingt eine kluge Strategie für Veranstalter. Seltsamerweise bleiben die Reaktionen der „Kunden“ mal wieder nur im theoretischen Bereich. Empörung ja, aber das war es dann auch.

Man muss nicht einmal inhaltlich über das Zitat oder über Ernest Renan sprechen. Darum geht es gar nicht. Die Frage ist viel einfacher: Was soll das überhaupt?

Ein politisches Zitat (ganz egal welches) steht in keinem Zusammenhang mit einem Freizeit-Festival. Es passt zu einem politischen Event, zu einer Podiumsdiskussion oder kann das Motto einer einzelnen – darauf ausgerichteten – kulturellen/künstlerischen Veranstaltung (Ausstellung, Theaterstück etc.) sein. Der Anspruch wäre in diesen Fällen, sich kritisch mit einer Aussage auseinanderzusetzen und sie zu diskutieren.

Zu einem so breit gefächerten Angebot ohne politische Ausrichtung – wie auf dem WGT – passt ein politisches Zitat vorne und hinten nicht.

Ein Motto ist ein Leitgedanke. Wikipedia: Ähnlich dem Wahlspruch einer Person soll das Motto Ziel und Anspruch des folgenden Werkes umreißen.

So what? Was soll das also? Vielleicht hilft doch nur ein Boykott.

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

Zitate besitzen einen entscheidenden Defekt: Sie werden zitiert. Dieses muss zwar nicht weiter tragisch sein, wenn das Zitat als hermetisch geschlossene Einheit im Raum steht.
Doch viele Zitate wurden aus dem Zusammenhang gerissen und lassen sich ohne den dazugehörigen Kontext sehr leicht missverstehen.
Darwin beispielsweise fiel dem zum Opfer. Einige seiner nicht ganz so menschenfreundlichen Thesen werden ihm nun vorgeworfen, ohne auf seine darauf folgenden Sätze einzugehen, in denen er das gesagte relativierte und als reine Theorie darstellte, die mit praktizierter Ethik nie zu vereinbaren sein wird.
Und auch jenes Zitat von Renan scheint mir doch mehr zu einem ganzen Aufsatz gehören. Ergo, es fehlt das Gesamtbild für eine Analyse. Betrachtet man die Worte völlig losgelöst, so erscheint mir das wie eine Trotzreaktion zu dem ganzen Wind, der die letzten beiden Jahre geblasen worden war. Da die Kernaussage des ersten Teiles ungefähr soviel sagt wie: Vernunft und Pöpel, ein guter Scherz. Mit anderen Worten: Redet nur, ihr seid eh ein bisschen blöd, da nur die anderen unsere Absicht verstehen können.

[…]sondern um einen politisch-philosophischen Text, der die Demokratie als Gesellschaftsform in Frage stellt und von einer höheren Ordnung ausgeht.[…]

Ob Renan die Demokratie ansich in Frage stellt, geht aus den Worten nicht hervor. Er spricht von der »Form der niederen Demokratie« Das lässt nicht nur den Schluss zu, dass er Demokratie für ein niederes Wesen hält, sondern, dass er innerhalb der Demokratie eine niedere Form der Auslegung unterscheidet. Eine Form, die es nicht würdig ist, höhere Demokratie genannt zu werden und zu kritisieren sei. Wie gesagt, die Unvollkommenheit, der Defekt des Zitates.
Nebenbei erwähnt war auch Schiller der Ansicht, dass Vernunft nur bei wenigen zu finden sei. Und auch Platons Staatsutopie hatte die Vernunft nicht im Volke liegen, sondern in der Herrschaftselite der Philosophen. Was ich damit sagen will. Es geht nicht um Renan. Selbst wenn ein Zitat von Schiller oder Platon genommen worden wäre, hätte man Grund für Kritik sehen können.

Renan Grundsatzgedanken mit dem Recht des Stärkeren und der alleinigen Erhaltung der Art ist natürlich…ungünstig gewählt. Da kann man deuten wie man will, die Aussage bleibt für ein solches Festival idiotisch.
Es sei denn…man wollte den Sinn als Kritik umgekehrt verstehen. Nämlich, dass man sich in einer Gemeinschaft bewegt und dort nun einmal das Individuum geachtet werden sollte. Doch kann man solches Interpretationsvermögen und Querdenkarbeit für ein Festivalmotto abverlangen?

Ich will jetzt auch keine Diskussion über Sinn und Unsinn, über Rechts und Links, Oben und Unten vom Zaun brechen. Am Ende trete ich wieder jemanden so auf den Schlips, dass dieser emotionalgebundene Unhöfflichkeiten absendet. Und dieses passt nie gut in das Gesamtbild.
Man kann Renan aufgrund seiner Äußerungen kritisieren, darf man nach heutiger Mentalität auch. Aber ebenso hat man das Recht bei seinen Äußerungen den Grand an Epochenprägung abzuziehen, der damals nun einmal in den Köpfen drinnen war.
Aristoteles war überzeugter Chauvinist. Nicht wenige antike Philosophen sahen die Sklavenhaltung als den Status Quo, der nicht zu hinterfragen wert war. Das war nun mal die Grundmentalität.
Und Renan war auch nur ein Mensch und demnach auch dumm genug, den damaligen Zeitgeist nachzuplappern. Und Antisemitismus war damals modern, es war im Kommen, gehörte fast zum guten Ton. Jede Epoche hat dahingehend Dreck am Stecken. Man kann sich auch einmal selber testen und überlegen, welche persönliche Gedankenprägung vielleicht in 200 Jahren nur noch ablehnendes Kopfschütteln verursacht.

Somit sollte die Frage nicht nach dem Wie sein, sondern nach dem Warum. Und da schließe ich mich euch beiden orphi / Robert an. Das Festival beteuert seine politische Neutralität. Die Schwarze Sonne war naiv gewählt, kann aber noch als neutrales Gestaltungselement durchgehen. Mit zugedrückten Augen.
Früher schieb ich mein großes »S« auch unpassend zackig. Kommt vor. Das Riefenstahlbild ist reine Interpretation und Assoziation. Es kann auf Riefenstahl bezogen werden, muss aber nicht.

Doch dieses Zitat, dass vom Wortlaut her definitiv nicht anderes als politisch orientiert ist, ist auf einem unpolitischen Festival deplatziert. Egal welcher Inhalt. Warum leitet man die Interpretenauswahl mit einem Diktum ein, dass die Themen »Unvernunft der Masse«, »niedere Demokratie« und »Gesetz der Natur« beinhaltet. Wenn das nicht politisch orientiert ist…was dann.
Kein Leitsatz von Anarchie, Diktatur, keiner von Faschismus oder Kommunismus hat auf einem erklärt unpolitischen Festival etwas zu suchen.

In diesem Sinne, die Arenen auf und lasst die Spiele beginnen. Der Kampf der Gladia…Kommentatoren.

Schatten
Schatten (@guest_13687)
Vor 13 Jahre

Hab mir schon gedacht, dass das nur eine Frage der Zeit ist, bis das Thema hierher findet ;)
Ich selbst schenke dem Zitat eigentlich keine Beachtung. Wenn die Veranstalter rechts sind, sollen sie es halt sein, jeder wie er will. Ich geh hauptsächlich wegen der Musik aufs WGT. Im Zweifelsfall zahl ich lieber Geld an Leute die meinen sie müssten irgendwelche politischen Botschaften rüberbringen und seh dafür ein paar echt gute Bands, anstatt sinnlos irgendwas zu boykottieren.

Katrin
Katrin (@guest_13700)
Vor 13 Jahre

Guldhan schrieb: „Zitate besit­zen einen ent­schei­den­den Defekt: Sie wer­den zitiert. Die­ses muss zwar nicht wei­ter tra­gisch sein, wenn das Zitat als her­me­tisch geschlos­sene Ein­heit im Raum steht. Doch viele Zitate wur­den aus dem Zusam­men­hang geris­sen und las­sen sich ohne den dazu­ge­hö­ri­gen Kon­text sehr leicht miss­ver­ste­hen.“

Ja, Zitate gewinnen einen neuen und anderen Kontext, wenn man sie aus dem Zusammenhang Ihres Ursprunges reißt. Heißt: Das Zitat Renan´s (man darf gespannt sein, an welcher Stelle die WGT Veranstalter es enden lassen werden…) steht so wie es eben lesbar ist auf der Seite des WGT und so, wie es in den Newslettern verbreitet wird im unmittelbaren Kontext zum WGT. Dass das Zitat ein politisches ist, darüber wird vermutlich Einigkeit bestehen und dass die Masse der Künstler und Besucher des WGT keinerlei politische Ziele mit ihrer Teilnahme am WGT verfolgen, dürfte auch unstreitig sein. Ein Veranstalter, welcher durch die Diskussionen der vergangenen Jahre für dieses Thema sensibilisiert sein MUSS (!), und welcher sich hier und da dahingehend positioniert hat, ein unpolitisches Event zu veranstalten, hat gegenüber seinen Gästen (Besuchern wie Künstlern)ein besonderes Maß an Verantwortung und dass dieses mit Füßen getreten wird und wiedermal und auf eine sehr abstruse Art und Weise in eine wie auch immer geartete politische Trickkiste gegriffen wird, ist der pure Hohn gegenüber jener Menschen, die an diesem Treffen teilnehmen. Und natürlich ist das Ganze wieder so defizil verpackt, dass man inhaltlich über antsemitische Ansätze stolpern muss, welche aber im Nachhinein mit einem Achselzucken seitens der Veranstalter entkräftet werden können, da man ja ganz schlau mal auf die tatsächlichen Zusammenhänge und Ursprünge von Aussagen oder Motiven zurückgreifen kann und ein Ernest Renan ja in seiner Zeit lebte und man das in diesem Kontext sehen muss oder eben eine Leni Riefenstahl eine Künstlerin war, die politisch eher desinteressiert war. Fakt bleibt: Das WGT steht nun unter dem Motto eines mindestens zweifelhaften politischen Zitats, welches Besuchern und Künstlern gleichermaßen quasi als Flagge in die Hand gedrückt wird…

Schatten schrieb: „Ich selbst schenke dem Zitat eigent­lich keine Beach­tung. Wenn die Ver­an­stal­ter rechts sind, sol­len sie es halt sein, jeder wie er will. Ich geh haupt­säch­lich wegen der Musik aufs WGT. Im Zwei­fels­fall zahl ich lie­ber Geld an Leute die mei­nen sie müss­ten irgend­wel­che poli­ti­schen Bot­schaf­ten rüber­brin­gen und seh dafür ein paar echt gute Bands, anstatt sinn­los irgend­was zu boykottieren.“

Tja… genau darauf bauen wohl auch die Organisatoren. Der Masse wirds egal sein. Das Motto bleibt trotzdem und instrumentalisiert jeden, der auf diesem Festival zugegen ist – ob es ihm nun bewußt ist oder nicht, ob er dahinter steht oder nicht. Deswegen finde ich es wichtig, dass man offen Stellung bezieht und sich darüber austauscht. Welche Schlüsse jeder Einzelne daraus für sich zieht, bleibt letztlich ja jedem selbst überlassen. Aber es ist ausgesprochen und es ist im Bewußtsein.

Denn wie Robert schon schrieb: „»Wer in der Demo­kra­tie schläft, erwacht in der Dik­ta­tur.«“ und ich möchte anfügen: „Die Gleichgültigkeit ist wie das Eis an den Polen: Sie tötet alles.“ (Balzac) Danke, dass Du Dich dieser Thematik angenommen hast, Robert.

Für ein schwarzes WGT (Gegen unerwünschte politische Einflüsse)
Für ein schwarzes WGT (Gegen unerwünschte politische Einflüsse) (@guest_13702)
Vor 13 Jahre

Eben aus diesem Grund gibt es nun eine Facebook-Gruppe mit einem offenen Brief an die Geschäftsführer der Treffen & Festspielgesellschaft

Epitaph
Epitaph (@guest_13738)
Vor 13 Jahre

Erstmal vorweg, ich kenne Leute die die schwarze Sonne tragen. Ich mag die „Riefenstahl“-Ästhetik und höre „umstrittene“ Bands wie am Beispiel oben KC und SI. Die schwarze Szene hat glücklicherweise keine politische Richtlinie. Und das ist auch gut so. Deshalb haben solche Zitate, wie auch die schwarze Sonne nichts auf dem WGT zu suchen. Bei dem Riefenstahl Bild hab ich ehrlich gesagt kein Problem, da nicht politisch. Da ist es auch egal ob Hammer und Sichel oder schwarze Sonne. Mit beiden würde man Menschen auf den Schlips treten und warum muss man da auf einem unpolitisch-ausgerichteten Treffen tun?

Man sollte nichht alle über einen Kamm scheren. Da sind wir uns denke ich alle schnell einig. Und auch die Facebook-Gruppe finde ich nicht so toll, weil da auch irgendwas von Neofaschismus bei der schwarzen Sonne steht, was auch weit hergeholt ist. Es ist doch schön, dass auf dem Festival der Uniformträger neben dem Iro-Träger sich amüsiert (ohne jetzt hier irgendwelche politischen Extremen reinintepretieren zu wollen). Ich bin auch kenne auch Linke, Konservative, Liberale und Grüne. Wo ist das Problem?

Ist aber eben schon komisch, dass die „Provokation“ immer nur Anspielung auf EINE Richtung beinhaltet. Achja und warum sich so viele wegen dem VAWS Stand so aufregen kann ich auch nicht nachvollziehen. Wenn sie wirklich keine Standgebühren zahlen ist das was anderes (und schon wieder eine politische Richtung die auf einer Veranstaltung dieser Art nichs zu suchen hat), aber was ist das Problem an deren Anwesenheit?

Wenn einem alles egal ist und es nur um die Bands geht, ist das meines Erachtens auch sehr ignorant und traurig. Ich würde auch auf kein Festival der Linken oder NPD gehen, auch wenn da The Cure spielen würden. Es gibt so viele politische Sichtweisen innerhalb der schwarzen Szene und da ist es nur verständlich, wenn sich manche einfach nur angepisst fühlen…

shan_dark
shan_dark (@guest_13744)
Vor 13 Jahre

Ich rege mich jedes Jahr wieder aufs Neue über diese WGT-Veranstalter auf. Nicht, dass sie die Orga nicht im Griff hätten, das schon. Aber was soll immer dieser braun angehauchte Scheiß?? Ich kann darüber nachdenken wie ich will, mir fällt kein Grund ein, warum sie mit schwarzen Sonnen und politischen Zitaten auf ihrer ätzenden 10 Jahre alten Webseite rumhantieren. Mich macht das richtig wütend! Ich liebe das WGT, es ist ein Festival in meiner Heimat und ich freue mich immer schon zig Monate vorher drauf. So eine sinnlose Neben-Propaganda hat das WGT nicht verdient und auch nicht nötig. Warum von den eigenen Veranstaltern?? Wer soll eigentlich auf diese subtile Art provoziert werden?

DAs frag ich mich jedesmal, wenn wieder sowas hochpoppt. Ich kann es nicht verstehen – es macht keinen Sinn, warum die Veranstalter immer wieder mit ‚versteckten Signalen‘ solche Unruhe hineinbringen. Egal in welche Richtung ich denke und aus welcher Sicht ich es beleuchte. Das einzige könnte noch die von dir, Robert, erwähnte Rückbesinnung auf eine kontroverse Geisteshaltung der Szene früher gewesen sein. Aber von der Richtung geht das hier eher zurück in die Zeiten, als die Veranstalter von Thronstahl und Josef Klumb noch höchstpersönlich den Auftritt zugesichert haben (2000)…

Ich kann es nicht verstehen und ich will es auch gar nicht erklärt bekommen. Die sollen es einfach unterlassen! Es hat auf dem WGT nichts zu suchen und mit Gothic nichts zu tun. Retro ist ja fein, aber nicht immer tendenziell in diese Ecke. Da sie das scheinbar aber nicht können, bin ich weiterhin der Meinung wie auch damals schon bei der Sache mit ASP: da steckt Absicht und Planung und kein „aus Versehen“ dahinter.

Leider beginnt hier immer mein ‚inneres Dilemma‘: mache ich mich mitschuldig oder stimme ich etwas zu, wenn ich dann trotzdem teilnehme? Denn die halten mich nicht davon ab! Am Ende sind es immer noch wir Besucher, die das WGT zu dem machen, was es ist.

Schatten
Schatten (@guest_13748)
Vor 13 Jahre

@Epitaph
Es ist nicht so, dass mir alles egal ist. Auf ein eindeutig politisches und/oder extremistisches Event würde ich auch nicht gehn. Aber solange das bei einem Sprüchlein auf irgendner Karte etc. bleibt, seh ich nicht was daran falsch sein soll, das Festival zu besuchen und ein paar schöne Tage zu haben.
Das manche Leute ein Problem mit dem Zitat haben kann ich gut nachvollziehen, aber in diesem speziellen Fall stört es mich persönlich nicht weiter.

Allerdings finde ich den Letzten Satz, unabhängig von den anderen, „Der Grund­satz, dass die Gesell­schaft allein für das Wohl­er­ge­hen und die Frei­heit der Indi­vi­duen besteht, die sie bil­den, stimmt auch nicht mit dem Vor­ha­ben der Natur überein, wonach allein die Art in Betracht gezo­gen und das Indi­vi­duum geop­fert wird.“ auf einer Veranstaltung wie dem WGT, wo eigentlich jeder anders aussehen will, arg fehl am Platz.

Und natürlich gehört dieses Zitat, wie Shan Dark es schon passend sagt, nicht aufs WGT, aber meiner Meinung nach, ist das jetzt auch kein Weltuntergang, wo es jetzt eh schon da ist.

Epitaph
Epitaph (@guest_13750)
Vor 13 Jahre

Also mir ist Von Thronstahl auf dem WGT viel lieber als irgendetwas, was jeden direkt betrifft, wie etwas auf der Karte oder bei den Ankündigungen.

PS Das Zitat wurde nicht weitergeführt, ob das an den Protesten lag?

>>> Es gehört nicht zum Wesen der Ironie, von allen verstanden zu werden. <<< klingt schon nach ner Reaktion, wäre ja begrüßenswert

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 13 Jahre

zu Epitaph:

[…]Also mir ist Von Thronstahl auf dem WGT viel lieber als irgendetwas, was jeden direkt betrifft, wie etwas auf der Karte oder bei den Ankündigungen.[…]

Das Problem ist, dass solche Dinge in den Kritiken gerne verallgemeinert werden. Eine Anwesenheit von Von Thronstahl oder dem VAMS-Verlag gehen nun einmal nicht nur auf den zurück der interessiert davor steht, sondern auf jeden Besucher, selbst wenn dieser diesen Gestalten den Finger gezeigt hatte. Somit betrifft das jeden direkt.

Gerade Thronstahl bzw. die Figur des Klumb hatte auf dem Treffen nichts zu suchen. Man kann als Interpret dieser Sparte von mir aus eine rechte Meinung haben. Wenn man diese nicht in der Musik hinterlegt und auch sonst wie die Klappe hält ist das zu tolerieren. Immerhin herrscht hier noch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und rechts sein heißt ja nicht gleichzeitig auch nationalsozialistische Tendenzen zu pflegen. Auch wenn fast alle Rechten dumm genug sind dieses zu verknüpfen.
Doch wer sich offenkundig damit schmückt und sogar Sympathie zu solchen Pamphlet wie »Protokolle der Weisen von Zion« kundtut…der hat definitiv den Knall nicht gehört. Und darf nicht dazu beitragen, dass sich irgendwelche linksradikale Polemiker bestätigt fühlen und von neuen mit dem Absondern ihre Kampagnen die halbe Szene in den Dreck ziehen.
Da solche Gestalten nach wie vor wissensresistent und immun gegen Erkenntnisse sind. Ein Aspekt der jeder politischen Radikalität innewohnt, ganz gleich welches Himmelsrichtung. Denn wer Kirlian Camera nach nun 30 Jahren noch immer als grenzwertig oder rechts einstuft, der sollte lieber weiter mit seinen Groupies spielen, anstatt den Weltverbesserer oder politisch interessieren zu mimen.

[…]PS Das Zitat wurde nicht weitergeführt, ob das an den Protesten lag?

»> Es gehört nicht zum Wesen der Ironie, von allen verstanden zu werden. «< klingt schon nach ner Reaktion, wäre ja begrüßenswert[…]

Demnach sollte dieses Motto wirklich zur Interpretation und zum Querdenken aufrufen. Schön und gut. Aber welche Erwartung setzt denn der Veranstalter in die breite Masse der Besucher? Die Wiederbelebung einer Szene der Dichter und Denker? Falls dieses in dem Grad einmal der Fall gewesen sein sollte, liegt das definitiv in der Vergangenheit.
Da könnte die Jahresausgabe des Playboys auch mit einem Zitat von Schwarzer oder die BILD mit einem von Nietzsche eingeleitet werden. Das würde ebenso verstanden werden.

Wenn jedenfalls jemand auf einem solchen Großfestival Politik und Provokation verbreiten sollte, dann sollten das die Interpreten sein. Da die meisten davon, gegenüber dem Durchschnittsteilnehmer, noch immer wissen was sie tun. Wohlgemerkt: die meisten.
Der Veranstalter jedenfalls sollte dahingehend Neutralität üben, egal wie es ihn unter den Nägeln brennt. Schließlich kann er mittels der Interpretenauswahl seine Aussagen transportieren. Oder als Privatperson innerhalb von Interviews seine Meinung kundtun.

tobikult
tobikult(@tobikult)
Vor 13 Jahre

Der Versuch der Veranstalter, das WGT auch für die bedauernswerte Randgruppe der Nazis salonfähig zu machen, nervt mich auch. Das führt bei mir dazu, dass ich mich genötigt fühle, als Teilnehmer des WGT politisch Stellung zu beziehen. Die Anti-Nazi-Button werde ich also wieder an jedem Outfit tragen, auch wenn sie eigentlich nicht zum Outfit gehören.

Ich kann das nur empfehlen: Am Samstagnachmittag zum Neofolk in den Volskpalast gehen und als Kragenspiegel durchgestrichene Hakenkreuze oder Äpfel (www.apfelfront.de) tragen. Damit ist man sofort Liebling des Tages bei der versammelten Fangemeinde! Ich gebe es zu, ich habe nichts gegen Provokation :-)

ProfBienlein
ProfBienlein (@guest_14547)
Vor 13 Jahre

Selten soviel Quark gelesen!

Da hat Renan im 19. Jahrhundert also von „Rasse“ geschrieben? Toll, und nun? Das war in der damaligen Zeit ein durchaus gängiger Begriff, eine durchaus gängige Einteilung in Forschung und Wissenschaft.
Vielleicht sollten einige Menschen sich auch mal darum bemühen Hintergründe vollständig darzustellen. Würde Renan heute publizieren, stünden diese Begriffe wohl nicht mehr im Text.

Wäre Immanuel Kant auch zu verteufeln weil er die Worte „Rasse“ und „Neger“ benutzte?

Aber natürlich ist es einfacher den Zeigefinger zu heben und hässliche Unterstellungen zu verbreiten.
Geschichte, Sprache und Kultur sind aus der Zeit heraus zu betrachten und nicht mit nachträglicher Moral/Ethik. (Auch wenn die Wissenschaft sich weiter entwickelte und zu „moderneren“ Ergebnissen gekommen ist.)

electrowerk
electrowerk (@guest_15197)
Vor 12 Jahre

Bla…bla..bla kann ich da nur sagen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es einige Personen gibt, die meinen, Ihre Meinung immer wieder extrovertieren zu müssen und der Meinung sind, Ihre geistigen Ergüsse müssten diskutabel sein nur der Diskussion wegen. Hauptsache, mal was vermeintlich geistvolles dazu sagen zu können. Dabei erkennen Sie dann gar nicht, wie lächerlich sich diese Personen dann machen. Ich finde bei solchen Artikeln immer, dass man die Person dahinter erst einmal genauer beleuchten sollte. Denn auch hinter diesem Artikel versteckt sich ein ganz bestimmtes Interesse. Nur, ob dieses Interesse „moralisch“ besser als der Inhalt dieses Artikels bleibt zu bezweifeln. Fakt für mich ist, dass hier aus einer Maus ein Elefant gemacht werden soll und das aus den bereits eingangs erwähnten Gründen.

Guldhan
Guldhan(@guldhan)
Vor 12 Jahre

Dann heiße ich dich in dem Reigen der von dir angeklagten Mentalität willkommen.

tobikult
tobikult(@tobikult)
Vor 12 Jahre

@electrowerk: Mir ist nicht klar geworden, warum Du diesen Artikel kommentiert hast. Es geht doch gar nicht um Nage- und Rüsseltiere.

Bone-dragon
Bone-dragon (@guest_15404)
Vor 12 Jahre

Also mal ganz ehrlich ihr vielen Kommentatoren und diskutierenden, wie lange werden solche „Provokationen“ fortgesetzt wenn keiner sie beachtet?
Meiner Meinung nach sind sämtliche Diskussionen über irgend welche Zitate absolut sinnfrei. Mann sollte sich mal die Frage stellen, „Hab ich die Person auch richtig verstanden oder hat er sich nur unglücklich ausgedrückt?“. Wie oft habt ihr denn schon mit eurem gesprächspartner aneinander „vorbei“ geredet?
aus diesem Grund regt euch nicht über Zitate auf wenn ihr keine Gedanken lesen könnt!
Im Sinne des Wgt’s werden Symbolik und Zitate wieder zum eigentlichen Sinns zurück geführt und darauf aufmerksam zu machen das Symbolik auch stark missbraucht wird.

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