Ostseereise: Schöne Grüße aus Kühlungsborn

Die Zeit war reif für ein wenig Abwechslung. Urlaubsreif war ich ja sowieso, nur mit der Umsetzung einer kleinen Reise hat es gehapert. Doch kurzerhand wurde der Entschluss gefasst, die Ostsee zu besuchen, Mecklenburg-Vorpommern sollte ja um diese Jahreszeit besonders attraktiv sein. So haben wir unsere 4 Wände kurzerhand einer guten Freundin überlassen, die für einige Tage einen Platz zum Schlafen brauchte, um ihre Familie zu besuchen.

So beginnen wir unsere kurze Reise in den Nord-Osten des Landes in Kühlungsborn, einem Ostseebad, das ich jetzt absichtlich nicht malerisch nenne, denn das ist es für mich nicht. Muss es aber auch nicht sein, denn das Meer entschädigt für einiges. Der Blick in die Ferne ohne ein visuelles Ende zu entdecken vermittelt ein unterbewusstes Gefühl für die eigene Existenz.

Und zwischen all den Menschen, die sich in ihrem Kleidungsstil einer vermeintlichen maritimen Leidenschaft unterwerfen gibt es wider meiner Erwartungen immer wieder einzelne Kleckse ästhetischer Andersartigkeit. Natürlich fällt man auf wie ein „bunter Hund“, gestern wurde man sogar fotografiert, allein weil man nicht so ausgesehen hat wie alle anderen. Nichts Ungewöhnliches, nichts Schlimmes, denn so ist es eben. Wenn man selbst in seiner schwarzen Umgebung einen wirklich bunten Fleck entdeckt,  geht es einem selbst nicht anders. Bis auf die Fotos, die spare ich mir.

Doch neben all den Rufen nach Akzeptanz und Toleranz schwingt immer die Frage mit: Will ich überhaupt akzeptiert und toleriert werden? Gehört die Provokation seines Umfelds nicht immer ein bisschen dazu? Ich habe mir vorgestellt wie es wäre, wenn man überhaupt nicht mehr auffallen würde, ob der Reiz der Andersartigkeit dann verfliegen würde. Der ursprüngliche Gedanke, der Umwelt zu zeigen das es immer eine dunkle Seite des Lebens gibt und die Welt nicht nur aus grell-bunten Freizeitwelten besteht, wäre der dann verschwunden?

Ich würde mich immer noch schwarz kleiden, weil es mir gefällt und weil für mich einfach mehr dahintersteckt als reine Provokation oder der Wunsch aufzufallen. Es wäre aber unehrlich, wenn ich behaupten würde, das mir gar nichts ausmachen würde.

Das Meer ist schuld. Die Gedanken segeln hart am Wind und haben endlich einmal Zeit in die Ferne zu schweifen. Davon abgesehen gibt es leckere Fischgerichte, das Wetter ist so wie auf dem Bild oben und morgen setzen wir unsere kleine Tour an der Ostseeküste in Richtung Osten fort.

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juliaL49
juliaL49 (@guest_9730)
Vor 13 Jahre

Ah, die gute Ostsee :) Wart Ihr auch auf Fischland/Darß/Zingst? Und in Warnemünde? Richtung Osten wird es ja nur noch schöner – allerdings auch untoleranter. Selbst wenn du 20 Jahre irgendwo wohnst, gehörst du noch nicht dazu. Aber als Tourist kann dir das ja egal sein, denn die Landschaft macht das wieder wett.

Vizioon
Vizioon (@guest_9734)
Vor 13 Jahre

Schönes Foto!
Zum Thema „schwarz kleiden“, was ich natürlich nur aus meiner Sicht darstellen kann: Mir geht es ähnlich, ich mag schwarz, und es bringt Vorteile, denn schwarz passt immer zu schwarz. Und zumindest zur Zeit provoziert man oder man fällt automatisch auf. Was aber nicht Intention ist. Denn wenn es nur ums Auffallen ginge, wäre es effektiver, transparente Hosen zu tragen-
Was mich angeht, ich fühle mich in schwarz einfach wohl, und das seit oder wegen vieler Jahre.

Vizioon
Vizioon (@guest_9748)
Vor 13 Jahre

@Robert: Das Einkaufen von Klamotten wird dadurch definitiv stark vereinfacht :)

Vizioon
Vizioon (@guest_9768)
Vor 13 Jahre

Lol, so differentziert habe ich es gar nicht gemeint. Klar passt schwarz nicht unbedingt zu schwarz, aber zumindest kann man alle anderen Pseudo-Farben ignorieren. Außer Silber. Macht einen netten Kontrast. Nur als Schmuck, natürlich.

Vizioon
Vizioon (@guest_9786)
Vor 13 Jahre

Ha,ich habe nur ein T-Shirt mit Schrift, also eins, daß ich auch in der Öffentlichkeit trage. Und das hat sogar 2 Farben, weiß und orange. Ist ein Gaudi-Barcelona-(Fan?)-Shirt. Ansonsten alles nur schwarz…naja, manchmal ausgewaschenes schwarz *g*

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